DER SOLEWEG VON STEEG ZUM GOSAUZWANG

Hinweis: Dieser Weg ist nach wie vor offiziell wegen Steinschlaggefahr gesperrt.

ALLGEMEINES

Dieses Teilstück ist mit knapp 3 km am kürzesten und führt oberhalb vom nördlichen Ufer des Hallstättersee bzw. der B145 bis zur großen Brücke „Gosauzwang.“ Dieses interessante Wegstück liegt im Welterbegebiet und ist zugleich ein Teil des Salzalpensteiges.  Beeindruckend ist der ständige Blick zum See und zum Sarsteingebirge.

Der Soleweg zieht sich ab der Wegkreuzung in Steeg  anfangs beschaulich durch Mischwald dahin. Man überquert eine Brücke, wo sich darunter die gewaltigen Wasserrohre befinden, welche von Gosau durch den Berg gelegt wurden und das unterhalb liegende E-Werk speisen. Schön ist der Blick zur Ortschaft Steeg und dem sagenumwobenen Arikogel. Deutlich erkennt man am Nordende vom See die fünfhundert Jahre alte Stauanlage. Dann nähert man sich immer mehr den steilen Wänden vom Ramsaugebirge. Es folgt das Areal, wo 1952 eine gewaltige Steinlawine bis zum See stürzte. Dann führt der Soleweg zunehmend in den felsigen Bereich und fordert vom Wanderer eine gewisse Aufmerksamkeit. Stellenweise fällt die Wand senkrecht zur Straße ab. Ein Geländer ist nur teilweise vorhanden. Nach einer Rechtskurve kommt man wieder in den Buchenwald und kurz darauf erreicht man eine Solewärmestube bzw. das Wegmacherhaus. Unmittelbar darauf beginnt die Talschlucht mit der berühmten, 130 m langen Brücke (Gosauzwang) über den Gosaubach. Hier kann man auch zur Bundesstraße absteigen.



WEGKREUZUNG BEI HOCHSPANNUNGSLEITUNG

Ende von Etappe 2 „Von Bad Goisern nach Steeg“.

 

Blauer Würfel: 7.0 km Entfernung bis zum Hallstätter Salzberg

 

nach 40 m:

DENKMAL FÜR ZWEI VERUNGLÜCKTE EISKLETTERER

Siehe „Ramsaugebirge“.

Hinter dem Denkmal beginnt ein steiler Steig hinauf zum Wasserschloss. Für den etwa 20 Minuten dauernden Aufstieg ist Trittsicherheit notwendig.

Man kann auch dem Bachbett entlang bzw. weglos zu einem kleinen Wasserfall steigen. Das Wasser kommt aus beträchtlicher Höhe in etlichen Stufen herunter, rinnt aber nur bei Schneeschmelze oder langen Regen.

Der Soleweg verläuft geradlinig in SO-Richtung und man kommt zu einer

 


Bild 1:  Das Ramsaugebirge besteht zum größten Teil aus  Dachsteinkalk mit hohen Magnesiumanteil und ist sehr brüchig.

Bild 2: Dieser Wasserfall ist nur zur Zeit der Schneeschmelze oder bei starken Regenfällen zu sehen.

Bild 3: Der gefrorene Wasserfall wurde leider zwei einheimischen Eiskletteren zum tödlichen Verhängnis.


nach 260 m:

BRÜCKE ÜBER DIE ROHRLEITUNG

Zwei große grüngefärbte Rohre führen vom Ramsaugebirge (Wasserschloss) zum Kraftwerk Steeg. Schöner Blick zum See, Ortschaft Obersee und den Gipfeln von Loser und Sandling.

Gleich darauf kommt man zu einer

 

nach 75 m:

INFO-SÄULE „DRUCKROHRLEITUNGEN STEEG“

Siehe „E-Werk Steeg“.

Schöner Aussichtspunkt mit 2 Bänken. Man sieht zum E-Werk, Hallstättersee und Arikogel.

Geradlinig verläuft der Weg weiter bis zu einer weiteren, bergseitigen Solestube. Gleich dahinter existiert eine

 

nach 330 m:

INFO-SÄULE

Siehe „Arikogel“.

mit Sitzbank und Tisch. Abgang zur Landesstraße, zum See, Bushaltestelle oder Ostufer-Wanderweg möglich.

Der Soleweg bleibt weiterhin eben und leicht kurvig. Über eine Holzbrücke geht es fast 1 km weiter durch Mischwald in SO-Richtung zu einer

 


Bild 1:  Das E-Werk in Steeg. Oberhalb erkennt man das Wasserschloss. Die Leitung führt durch den Berg nach Gosau.

Bild 2: Zwei mächtige Wasserrohre führen unter dem Soleweg hindurch und betreiben die Turbinen.

Bild 3:  In unregelmäßigen Abständen stehen entlang des Weges noch ehemaligen Solewärmestuben und INFO-Säulen..  


nach 860 m:

WEGKREUZUNG

Ein Weg führt mit 450 m Länge hinab zum See. Das Gelände und der Soleweg werden jetzt breiter und kurz darauf erreicht man eine weitere

 

Blauer Würfel: 5.5 km Entfernung bis zum Hallstätter Salzberg

 

nach 80 m:

TAFEL „DIE ERSCHLIESSUNG DES INNEREN SALZKAMMERGUTES“.

Siehe „Sandling“.

Daneben gibt es eine Holzbank, wo man einen schönen Blick zum Sandling hat. Der Soleweg nähert sich anschließend immer mehr den steilen Wänden. Eine Tafel weist auf die Steinschlaggefahr hin. Am Wegrand sind teilweise Schutthalden vorhanden, der Rest vom gewaltigen Bergsturz. Der Soleweg verläuft weiterhin eben und bleibt leicht gewunden.

 

nach 150 m:

INFO-TAFEL: „FELSSTURZ AM ANTENSTEIN“.

Siehe „Antenstein“.

Eine Tafel an der Bergseite erinnert an einen gewaltigen Bergsturz, welcher sich am 30. März 1952 ereignet hat. Der Felsabbruch hatte eine Breite von 150 m und verschüttete auch die Straße.

 

Bild 1:  Im Frühjahr 1952 lösten sich gewaltige Felsmassen vom Berg und verschütteten das Gebiet auf 150 m Breite.

Bild 2:  Eine Tafel am Wegrand erinnert an das gewaltige Naturereignis, welches Gottseidank keine Opfer forderte.

Bild 3:  Zum Schutz der Landesstrasse wurden diese eisernen Traversen von der Wildbachverbauung montiert.


nach 270 m:

STEINSCHLAG-SCHUTZGELÄNDER

Eine Eisenkonstruktion schützt seit dem Felssturz am Antenstein die darunter verlaufende Straße vor eventuellen Steinschlag.

 

nach 110 m:

Genau senkrecht unter dem Weg am Seespiegel befindet sich der verschlossene Eingang zu einen ca. 150 m langen Stollen. Siehe „Warmes Wasser“.

Der Soleweg bekommt jetzt mehr alpinen Charakter. Das Gelände fällt nahezu senkrecht ab und der Weg ist stellenweise mit Eisengeländer abgesichert. Man überblickt den ganzen Nordteil vom Hallstättersee.

Siehe „Warmes Wasser“.

Nun beginnt eine längere Wegpassage direkt entlang der Wände mit eindrucksvollen Tiefblicken. Hier ist Vorsicht angeraten. Der Soleweg kann infolge der exponierten Nordlage feucht sein. Einige kleinere Holzbrücken sind direkt an die Felsen angebaut. Ein Geländer ist nur teilweise vorhanden.

Der Soleweg führt weiter durch Buchenwald und tendiert zuletzt in südöstliche Richtung. Das Gelände wird wieder etwas breiter und weniger ausgesetzt. Um eine Kurve erreicht man dann die

 

Vom Soleweg aus hat man stellenweise einen schönen Überblick über den See. Rechts im Hintergrund sieht man den Arikogel und darüber die Ewige Wand. Knapp am Seeufer verläuft die Landesstraße. Unterhalb der Ausweichstelle befindet sich der verschlossene "Warmwasser-Stollen."


nach 700. m:

SOLEWÄRMESTUBE BEIM GOSAUZWANG

Man sieht, wie die Rohre in die seeseitige Holzhütte hineinführen. Diese Solestube hat heute keine Funktion mehr.

Auf der Bergseite folgt gleich darauf die

 

nach 20 m:

WEGMACHERSTUBE

Siehe „Gosaumühle“.

Nur wenige Meter vor der imposanten Brücke des Gosauzwang befindet sich dieser Holzbau mit Sitzgelegenheiten, in welcher einmal ein kleines Museum eingebaut wurde. Hinweistafel weisen darauf hin, dass die Entfernung nach Steeg 3 km, nach Bad Goisern 7 km, nach Bad Ischl 17 km und nach Ebensee 35 km betragen.

Man kann von hier durch Waldgelände auch zur Landesstraße absteigen (Ortschaft Gosaumühle, Postbus-Haltestelle) und eventuell nach Verfolgung der Straße in Richtung Gosau (B166) wieder Anschluss an den Soleleitungsweg finden.

Direkt hinter der Arbeiterstube beginnt ein nicht markierter Steig, welcher nahezu endlos lang über das gesamte Ramsaugebirge bis zur Goisererhütte führt.

 

GOSAUZWANG

Siehe „Gosauzwang“.

Diese 130 m lange Brücke mit den fünf Pfeilern ist eines der Höhepunkte entlang des Soleweges. Dieser Übergang über die Gosaubachschlucht wurde 2017 generalsaniert.

 

Ende von der 3 Etappe bzw. Beginn der 4. Etappe „Vom Gosauzwang zum Hallstätter Salzberg“.

 


Bild 1:  Kurz vor dem Gosauzwang wird das Tal wieder etwas breiter und ermöglicht weiterhin ein gemütliches Gehen.

Bild 2: Das alte Wegmacherhaus direkt am Beginn der nordseitigen Brücke über den Gosauzwang.

Bild 3: Die 130 m lange Brücke "Gosauzwang" wurde 2017 renoviert. Unter den Boden verlaufen die Soleleitungen.


HISTORISCHE ZEICHNUNGEN VOM GOSAUZWANG

          Gosauzwang um 1792                                     Gosauzwang zum 1800                                     Gosauzwang um 1810


HINWEISE UND DETAILINFORMATIONEN

Ramsaugebirge

Geografisch betrachtet gehört das Ramsau Gebirge zu den östlichen Ausläufern der Osterhorngruppe. Es begrenzt das Goiserer Tal in südlicher Richtung und liegt lange Zeit im Blickfeld des Soleweg-Wanderer. Fast 3 km lang führt der Soleweg direkt entlang der Nordflanke dieses markanten Gebirges. Das Gestein besteht in der Hauptsache aus dolomitischen Wettersteinkalk und nur in den höheren Bereichen liegt der gebankte und hellere Dachsteinkalk auf. Die steilen, graugefärbten Wände erzeugen mit den dunkelgrünen Latschenfeldern teilweise einen düsteren Eindruck.

Für den Wanderer bzw. Alpinisten ist der Bereich um die Goisererhütte in 1.592 m Höhe am beliebtesten. Von dort aus kann man ziemlich problemlos den Hohen Kalmberg (1.833 m)  mit dem berühmten Indianerkopf erreichen. Dieser Indianerkopf ist eine auffällige Felsformation knapp unterhalb dem Gipfelkreuz. Den Botaniker erfreuen die vielen Blumen und der Wanderer genießt vom höchsten Gipfel des Ramsaugebirge eine umfassende Aussicht. Am Weg hinauf kann man auch die nahegelegene Kalmooskirche besuchen. Es handelt sich um eine Höhle, welche während der Gegenreformation von den Protestanten als geheimen Treffpunkt benutzt wurde. Von der Goisererhütte gibt es Übergänge nach Goisern, Gosau und Rußbach.

E-Werk Steeg

In der Ortschaft Steeg am Fuße des Ramsaugebirges wurde 1895 ein Kraftwerk errichtet und 1910 an das Stromnetz angeschlossen. Die dazugehörige Energie zur Betreibung der zwei verschieden leistungsfähigen Turbinen kommt in erster Linie vom Vorderen Gosausee. In mehreren oberflächigen Zwischenstaustufen wird zuletzt das Wasser unterirdisch durch das Ramsaugebirge geführt.. Die Länge des Wasserlaufes durch den Berg beträgt knapp 5 km, hat dabei nur sehr wenig Gefälle. Oberhalb des E-Werkes wurde in den Felsen ein Wasserschloss gesprengt, um eine eventuelle Wasserstands Regulierung vorzunehmen. Von dort stürzt das Wasser in zwei unterschiedlich großen Röhren in die Tiefe und überwindet dabei 202 Höhenmeter. Dabei können bis 8.000 Liter Wasser pro Sekunde durchfließen und die erzeugte Energie bis zu  15.000 Haushalte versorgen. Nach erfolgter Arbeitsleistung rinnt das Wasser dann in den Hallstättersee.

Arikogel

Dieser fast unscheinbare Kogel am Nordende vom Hallstättersee ist interessanter, als es der äußere Anschein vermuten lässt. In seinem Inneren verbirgt sich ein mindestens 300 m langes Stollensystem, in welchen schon um 1730 herum und eventuell früher nach Bunterzen wie Blei und Kupfer geschürft wurde. Der Großteil der Stollenanlage ist nicht mehr zugänglich.

Am Arikogel wurde von Raubgräbern ein äußert wertvoller Goldschmuck gefunden. Das Gold stammt aus den Karpaten und wurde vermutlich um 1.200 v. Chr. (Urnenfelderzeit) eingegraben. Vermutlich war es eine Weihegabe an irgendwelche Gottheiten.

Am Fuß dieses sagenumwobenen Berges wurde weiter ein spätrömisches, reiches Frauengrab entdeckt. In der Nähe vom Arikogel (Westseite) standen mehrere römische Häuser und eine Therme.

Man kann den Arikogel als Alternative zum Ostuferwanderweg der Länge nach auf einen schönen Weg überqueren oder einfach auf Bänken die Ruhe und Aussicht auf den Hallstättersee genießen.

Nähere Informationen im Internet (Video) unter „Der Arikogel am Hallstättersee“.

Sandling

Dieser Berg im Grenzbereich von OÖ. und Steiermark ist geologisch und historisch  von größter Bedeutung. In seinem Inneren verbirgt sich das größte Salzvorkommen von Österreich. Aufgrund des labilen Untergrundes ist es dort schon mehrmals zu verheerenden Bergstürzen gekommen. Zuletzt im Jahre 1920, als der gesamte Westturm mit 6 Millionen Kubikmeter Felsen (Jura) in die Tiefe krachte.

Auf der Südseite vom Sandling haben bereits die Römer nach Salz gesucht. Ich war 1993 der Mitentdecker dieses über 1.700 Jahre alten Bergbaues bzw. Saline und der römischen Station. Die Anzahl der gefundenen Hipposandalen (römischer Hufschutz) ist weltweit einzigartig.

In den neueren Stollen vom Salzbergbau bei Altaussee wurden bekannterweise am Ende des zweiten Weltkrieges unschätzbar wertvolle Kunstgüter deponiert.

Für den Alpinisten gibt es mehrere Möglichkeiten, auf den 1.717 m hohen aussichtsreichen Gipfel zu gelangen.

 

Antenstein

Am 30. März 1952 um die Mittagszeit löste sich vom Ramsau Gebirge ein gewaltiger Felssturz. Diese Felsnase hatte eine Ähnlichkeit mit einem Entenkopf, deshalb vermutlich der Name. Die gewaltigen Felsmassen aus Dachsteinkalk zerstörten auf eine Breite von 150 m die Soleleitung. Teile der darunter verlaufenden Bundesstraße und die Starkstromleitung wurden ebenfalls stark beschädigt. Das Gepolter war viele Kilometer weit zu hören aber es kam gottseidank kein Mensch zu Schaden.

Es ist auffällig, dass gerade zur Zeit der Schneeschmelze es vermehrt zu Felsstürzen kommt. Ursache ist oft das Abschmelzen des Eises in den Gesteinsschichten und der dabei erzeugten Sprengwirkung. In guter Erinnerung in der Bevölkerung ist noch der Bergsturz vom Hirlatz am 27.April 2012.

 

Warmes Wasser

Rund 300 m nördlich der Ortschaft Gosaumühle befindet sich unterhalb der Landesstraße bzw. direkt am Hallstättersee eine jetzt verschlossene, etwa 160 m langen Stollenanlage. Der Stollenbau wurde ab 1956 in jahrelanger, gefährlicher Arbeit von Goiserer Salzbergarbeitern geschlagen, in der Hoffnung, das „warme Wasser“ wieder zu finden. Dieses „warme Wasser“, eine aufsteigende Thermalquelle aus dem Berginneren, war schon im Mittelalter bekannt. Das Heilwasser wurde in einen Stollen gesammelt, in Rinnen an das Tageslicht geleitet und in Badewannen gefüllt. Es diente zur Linderung von Gicht und Hautkrankheiten. Im 16. Jahrhundert wurde der See für die Salzschiffahrt auf der Traun aufgestaut. Dadurch wurde das „warme Wasser“ mit dem Seewasser vermischt und konnte nie wieder lokalisiert bzw. isoliert werden.

Wer sich für die  Geschichte und der Erschließung interessiert, kann dieses unter der selben Homepage "Das Warmwasser am Hallstättersee"  nachlesen.

Gosaumühle

Die Halbinsel Gosaumühle gehört zur Gemeinde Hallstatt, Gosau und Bad Goisern und hatte in früherer Zeit wesentlich mehr Bedeutung als heute. Die Gosaumühle wurde durch den Gosaubach gebildet, welche das Delta weit in den Hallstättersee geschoben hat. Nahe am Berghang kreuzen sich die Straßen, welche nach Hallstatt, Gosau bzw. nach Bad Goisern führen. Noch 1870 führte ein schmaler Saumpfad nach Hallstatt und der gesamte Personenverkehr und Warentransport wurde am See bewerkstelligt. Der Großteil der Halbinsel besteht aus sauren Wiesen und Sträuchern. Vom ehemaligen Sägewerk und Schiffsbaugelände ist nicht mehr viel zu sehen. Einst gab es  eine eigene Post und noch heute hat Gosaumühle eine seperate Postkennzahl. Touristen machen heute beim dortigen Parkplatz gerne Rast und entspannen sich im Sommer beim Kiosk und am Seeufer.

 

 

+  +  +   Teil 3  -  Ende    +  +  +

+  +  +    www.norbertleutner.at    +  +  +