ALLGEMEINES
Vom berühmten Weltkulturerbe Hallstatt im inneren Salzkammergut aus blickt man über dem See auf das rund 1 km entfernte, gegenüberliegenden Ufer. Dort sieht man die steilen Ausläufer vom langgestreckten, knapp 1900 m hohen Sarsteingebirge bzw. dem Grubberg. Auf dem bewaldeten Landstreifen zwischen See und Gebirge steht das romantische Schoß Grub, weiter links die Bahnhaltestelle Hallstatt und in den hohen Felsen darüber gab es der Sage nach einmal eine Burg. Am Fuß des Berges verläuft der beliebte Ostuferwanderweg.
Ein geheimnisvolles Schloss, eine sagenhafte Burg, ein uralter Siedlungsplatz und prähistorische Funde, Höhlen und schicksalhafte Gedenkorte - kein Wunder, dass sich in diesen sonnigen Gebiet etliche Legenden gebildet haben!
Der Weltkulturerbeort Hallstatt mit Hallstättersee und Schloss Grub
Lage und Zugang
Das Schloss Grub sowie der Ötlingbühel stehen auf einem langgezogenen Landstreifen, welcher sich nach der Ortschaft Obertraun an der Ostseite vom Hallstättersee (MH 508 m) zu der Bahnhaltestelle Hallstatt und dann weiter über den Ötlingbühel in nördliche Richtung erstreckt. Zwischen Fels, Wald und See verläuft der Schienenstrang der im Jahre 1876/77 erbauten Eisenbahnlinie von Attnang-Puchheim nach Stainach-Irdning.
Zum Markt Hallstatt besteht ab der Bahnhaltestelle Hallstatt eine regelmäßig Schiffverbindung. Bei der kurzen Überfahrt erschließt sich das Weltkulturerbe in voller Anmut dem Betrachter.
Der größte Teil des gesamten Areals gehört zu Obertraun. Nur das Ferienhaus am See („Engländervilla“ oder „Villa Eckl“) nördlich der Bahnhaltestelle befindet sich im Gemeindegebiet von Hallstatt.
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Bild 1: Ausblick vom 2.100 m hohen Krippenstein über den Hallstättersee und anstehenden Gebirge.
Bild 2: Das Nordende vom Hallstättersee mit Ausfluss der Traun und der sagenumwobenen Arikogel.
Bild 3: Ausblick vom Siegkogel oberhalb vom Hallstätter Salzberg zum Schloss Grub und Obertraun.
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Das Schloss Grub
Auf der sonnigen Landzunge direkt unterhalb vom Grubberg stand schon um 1522 ein Bauernhaus mit der Bezeichnung „Gut in der Grub“. Es ging genau hundert Jahre später in den Besitz des Ehepaares Matthias Eysl und Anna Seywald über. Der adelige Salzfertiger und Marktrichter Matthias heiratete nach dem Tod von Anna im Jahre 1652 zum zweiten Mal. In diesem Jahr stiftete er den Dreifaltigkeitsaltar in der Michaeliskirche in Hallstatt. Matthias zweite Frau stammt aus einer Seitenlinie der im Salzkammergut bekannten adeligen Seeauerfamilie. 1658 kaufte der Sohn Christoph aus der ersten Ehe von seinen zwei Halbbrüdern das Gut einschließlich der Umgebung und begann es, zu einen Schloss umzubauen. Christoph war bis zu dieser Zeit von Beruf her war Verweser mit ererbten Adelstitel, d.h. der höchste Bergbaubeamte in der Region. Durch seine herrschsüchtige Art war er in Ischl und später in Hallstatt äußerst unbeliebt. Er war bekannt und gefürchtet als streitsüchtiger, gewalttätiger und alkoholabhängiger Mensch. Seine Ehefrau Eva Rosina gebar ihm drei Mädchen und zwei Söhne. Vielleicht plagte im das Gewissen, als er 1658 auf der Nordseite der kath. Kirche in Hallstatt eine Gruft bauen ließ. Dann verfügte er in seinem Testament, dass sein Sarg alle fünfzig Jahre auf den See hinaus gefahren wird. Dieses soll tatsächlich bis zum Jahre 1868 erfolgt sein. Dann befahl Kaiser Franz Josef I., „man soll die Toten ruhen lassen“. (Mündliche Überlieferung).
Bild 1: Aus dem ursprünglichen landwirtschaftlichen "Gut Grub" entstand im Laufe der Zeit das "Schloss Grub".
Bild 2: Die verschiedenen Türmchen können eigentlich keiner einheitlichen Stillrichtung zugeordnet werden.
Bild 3: Fronleichnamsprozession am Hallstättersee. Im Hintergrund sichtbar ist das Schloss Grub mit Grubberg.
Bild 1: Blick vom Schloss Grub nach Hallstatt. Das Bild wurde um 1840 gemalt. Quelle Landesarchiv Linz.
Bild 2: Es könnte der gleiche Maler sein, welcher um 1850 dieses Gemälde schuf. Quelle Landesarchiv Linz.
Bild 3: Retuschierte Postkartenaufnahme aus dem Jahre 1914. Das Schloss macht einen gepflegten Eindruck.
Am 15. Okt. 1668 starb Christoph von Eysselsberg im vermutlich 58. Lebensjahr. In der von ihm gestifteten Gruftkapelle auf der Nordseite der kath. Pfarrkirche von Hallstatt gibt es einen eindrucksvollen Altar mit dem Bild Maria vom Berge Carmen und etlichen Heiligendarstellungen. Die Bodenfliesen haben eigenartigerweise Totenkopfmuster mit Ohren. In der für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Gruft unterhalb der Kapelle steht nur der Sarg von Christoph. Der Verblichene ist mit einem prächtigen Samtgewand bekleidet. Einmal im Jahr um Allerheiligen findet in der Gruft eine Seelenmesse statt.
Die Söhne aus den zwei Ehen waren teilweise ebenfalls noch Salzfertiger. Einer der Nachkommen wurde ein berühmter Chirurg.
1704 verstarb der nächste Besitzer Christoph Raphael von Eyßelsberg und das Schloss wurde an einen weiteren Verweser mit den Namen Gottfried Etzinger verkauft. Es folgten zwei weitere Besitzer.
1864 erwarb der russ. Botschafter Alexander Tschaffkini das Anwesen und baute diese ab 1868 erneut in den heute villenartigen, romantischen Baustil um. Um diese Zeit entstanden die heute sichtbaren drei Rundtürmer mit Kegeldach und den Viereckturm mit Pyramidendach. Der Zugang zur bemerkenswerten Burgkapelle erfolgte durch den letztgenannten Turm.
Interessanterweise ist auf der schönen, barocken Kalvarienbergkirche in Hallstatt-Lahn auf den kleinen Turm ein Halbmond mit Stern montiert. Der mündlichen Überlieferung nach hat sich Alexander Tschaffkini in den unterhalb liegenden Raum - heute Karfreitagsgrab - aufgehalten und die im Hauptschiff stattfindende Messe mitgefeiert.
DIE WAPPEN DER FAMILIE EISELSBERG
SCHLOSS GRUB IM 20. JAHRHUNDERT
Ab 1913 gehörte der Besitz der Familie Kürschner, welche diesen aber aus finanziellen Gründen wieder aufgaben.
In der NS-Zeit war das Schloss von Mitgliedern der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt besetzt.
Aufgrund eines Verkaufswunsch-Inserates in Deutschland meldete 1961 sich eine Investorengruppe. Man plante auf den sonnigen Platz eine Ferienkolonie mit drei Hotels und bis zu 90 Bungalows. Die Pläne waren bereits eingereicht, das Monsterprojekt scheiterte dann aus mehreren Gründen.
Dann war das Grundstück einige Jahre unbewohnt und damit auch unbeaufsichtigt.
Derzeit gehört das Schloss der Familie Handlbauer. Das Grundstück bzw. die gesamte Halbinsel ist nun mit einen fast 2 km langen hohen Eisenzaun umgeben.
Anmerkung: Einige Angaben wurden aus der „Hallstatt-Chronik“ von Hans Urstöger (erschienen 1994) übernommen.
Bild 1: Der eindrucksvolle Blick von Hallstatt zum Schloss Grub. Die Gruftkapelle befindet sich in der Nähe.
Bild 2: Von der barocken Kalvarienbergkirche in Hallstatt Lahn sieht man zum Schloss und zum Grubberg.
Bild 3: Auf den vorderen Kirchenturm ist statt dem Kreuz ein islamisches Symbol montiert.
IN DER EYSSELSBERG-GRUFT
Bild 1: Der Boden in der Gruftkapelle von Christoph Eysselsberg ist mit Totenkopf-Kacheln ausgelegt.
Bild 2: Unterhalb diesem Gruftdeckel befindet sich der Sarg von 1667 verstorbenen Christoph von Eysselsberg.
Bild 3: In der Michaelskirche sieht man dieses Bunzenfenster mit der sogenannten "Seelenwaage".
Bild 1: Die abgesperrte Eysselsberg-Gruftkapelle an der Nordseite von der kath. Pfarrkirche in Hallstatt.
Bild 2: Der Totenkopf auf der linken Altarseite ist mit einer Krone versehen.
Bild 3: Der Totenkopf auf der rechten Altarseite ist mit einer Triade geschmückt.
Bild 4: Hoffnung auf die Auferstehung. Die hl. Familie auf dem Außenfenster innerhalb der Kapelle.
Die rund 350 alte Gruftkapelle wurde zwischenzeitlich renoviert und einige Gegenstände entfernt. Der eindrucksvolle Altar mit dem Bilde von Maria vom Berge Carmen und den Gestalten im umgebenden Fegefeuer ist noch weitgehend im Originalzustand erhalten.
Seit vielen Jahren findet in dieser Gruftkapelle nur am 2. November (Allerseelentag) in den Abendstunden eine Messe statt.
Das Bild wurde während der Coronapandemie im Jahre 2021 aufgenommen.
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IN DER MICHAELIKIRCHE
Dieser barocke Dreifaltigkeitsaltar befindet sich an der Ostseite in der rund 800 Jahre alten Michaelikirche am Hallstätter Friedhof.
Gespendet wurde dieses Juwel von Matthias von Eyselsberg im Jahre 1652. Dieser war der Vater von Christoph. Die adelige und gottesfürchtige Familie wohnte im Schloß Grub. Der Künstler des Altares ist nicht bekannt.
Seitlich hinter dem Altar befinden sich zwei kleine Fensteröffnungen. Hier standen früher die Totenlichter. Diese Lampen wurden auch von Obertraun aus gesehen. Obertraun, früher Traundörfl, gehörte bis 1920 zur Gemeinde Hallstatt und hatte ursprünglich noch keinen eigenen Friedhof bzw. Kirche.
Als Vorbild für die abgesperrte Michaelikirche diente angeblich der Dom von Augsburg. Im Untergeschoß befindet sich das Beinhaus.
Im Beinhaus von Hallstatt sind rund 1200 Totenschädel aufbewahrt. Etwa die Hälfte davon ist bemalt und mit Namen und Sterbedatum versehen. Die meisten der Schädel wurden zwischen 1780 und 1900 deponiert, einige sind noch älter. Der letzte Schädel wurde auf besonderen Wunsch im Jahre 1995 ausgestellt.
In dieser größten Schädelsammlung von Europa sind auch einige außergewöhnliche Exemplare vorhanden. Darunter sind zwei Schädel mit einer Schlangenbemalung. Die Symbolik ist unbekannt.
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Die Burgau
In rund 1000 m Seehöhe oberhalb vom Schloss Grub stand der Sage nach einmal eine Burg. Auf den älteren Karten ist auf dieser Anhöhe noch eine Ruine eingezeichnet. Dabei werden eine „Untere Burgau“ und eine „Obere Burgau“ angeführt.
Es gibt mehrere Sagen über die Burgau, welche auf eine Überschwemmungskatastrophe hinweisen.
Diese nachfolgende überlieferte Erzählungen war früher in Hallstatt allgemein bekannt. Der ehemalige Bergmann Engleitner hat in seiner privaten Chronik u.a. folgendes aufgeschrieben.
„In der Zeit: Da sich die Teutschen Völker in der Welt – wie auch die Römer- immer weiter verbreiteten, ist beyläufig 300 Jahr vor Christi Geburt wegen eines erfundenen Salzes eine kleine Stadt mit Namen Cerusau erbauet und von einem nunmehr unbekannten Fürsten auf dem jetzigen Sarstaingebirg, an der Morgenseite des dermaligen Haalstatter Sees, eine Festung mit Namen Scutato, wo es jetzt an der Burgau heißt, angelegt worden. Man findet allda noch Spuren von einem gewesenen Gebäude, wovon oben schon genugsam Bericht erstattet worden ist.“
Engleitner schreibt auf einer anderen Stelle:
"Die Cervusauer * sollen meist gelebt haben von dem Salz, so sie gebrochen haben aus einer Salzgruben gegen Niedergang neben der Burg Scutato, das jetzige GRUB soll noch daher ihren Namen haben: Neben diesen Salz-Provit hat auch Scutato mit Cervusau zur Unterhalt gegen Aufgang zu der jetzigen Alpen Königreich, Lahnfried und Schönberg, als dermaligen höheren Landgegenden, die schönsten Baugründe, Wiesmatten und Fruchtwälder, auch einen sonderbaren zwar sauren Wein.
Ein gewaltsames Gewässer aber hat das Stadtlein Cervusau samt den mehreren Menschen und Vieh so darinnen waren, verschwemmt und verschüttet; zu dessen vollem Untergang auch endlich ein unterirdisches großes Wasser so den ganzen Ort und Flecken dasiger Gegend, der meistens von der Tiefe in Salz bestunde, ausgewaschen und das noch übrige selbiger Gegend eingestürzt und versunken ist, so auch etwelche Güter Scutato ** gehörig, mitnahm, der Burg selbst aber ist nichts geschehen, doch wurde es von dieser Zeit an nicht mehr bewohnt. Bei diesen gewaltsamen Einsturz und Überschwemmung ist der kleine Halwaldsee ausgerunnen und hat sich mit dem größeren vermengt, wie es noch sichtbar da ist.
(Anmerkung: Zu der Festung Scutato war schwerlich wegen des Einsturzes ein Vor- und Zukommen mehr).
Von dieser Zeit an ist aus jenen Gegrüste von jetziger Alpen Hirschau Rabenkeller kein Wasser mehr hervorgekommen, sondern in jener Tiefe aus einen gegen drei Fuß weiten Felsenloch ***, das über dreißig Klafter tief ist ….." .
* Hallstätter
** Grub oder Burgau
*** Alter Kessel
Diese mysteriöse Burgau soll im Bereich des Sechserkogel (MH 1036 m) oder dem etwas näher bei Obertraun gelegenen Wehrkogel (MH 1126 m) gestanden sein.
Ist die Erzählung von der Burgau frei erfunden oder steckt doch ein Körnchen Wahrheit dahinter?
Katastrophale Hochwässer gab es in der späten Römerzeit, im Mittelalter und im Salzkammergut sowie in den Jahren 1572 , 1771, 1786 und 1787. Vielleicht stand am Platz vom heutigen Schloss Grub oder südlich davon so eine Art von Herrensitz, welcher vom Wasser zerstört wurde. Diese elementare Katastrophe könnte meinen bisherigen Erkenntnissen nach in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhundert passiert sein.
Bild 1: Auf der Anhöhe über dem Schloss Grub stand der Sage nach einmal eine Burg oder ein Wachturm.
Bild 2: Ein Plan aus dem Jahre 1929 zeigt die vermutliche Lage der Burgau oberhalb vom Hallstättersee.
Bild 3: Eine später kolorierte Zeichnung aus dem Jahre 1790. War es die Burgau oder ist alles nur Fantasie?
Es könnte tatsächlich auf der Anhöhe oberhalb vom Schloss Grub ein Wach- oder Signalturm gestanden sein. Solche Signalwarten gab es nachweislich schon in der Keltenzeit an vielen Orten Österreichs. Ende des 13. Jahrhundert wurde zum Schutz vom Hallstätter Salzberg der Rudolfturm erbaut. Möglicherweise wurde auf dem gegenüberliegenden Berg eine Signalstation errichtet. Zum Salzberghochtal besteht ein direkter Sicht- und Rufkontakt.
Natürlich ist bis heute alles nur Spekulation. Im Gelände gibt es einige Spuren von menschlichen Aufenthalt, aber Ruinen wurden bis heute keine gefunden.
Eine Wegvariante in die sagenhafte Burgau ("Sechserkogel") beginnt in der Nähe vom Bahnhof Obertraun. Die alpine Steige sind schwer zu finden. Ohne genauen Ortskenntnisse und alpiner Erfahrung und auch aus jagdlichen Gründen sollte man dieses Gebiet nicht betreten.
Dieser Auszug stammt aus der Originalchronik von Leopold Engleitner aus dem Jahre 1817. Engleitner war ein Hallstätter Salinenarbeiter, welcher von 1754 bis 1827 lebte. Seine umfangreiche Chronik wurde mittlerweile transkribiert und ist im Jahre 2020 als Einzelexemplar im Rahmen einer Ausbildung zum "geprüften Heimatforscher" in Buchform erscheinen. Eine Gesamtausgabe mit den Autoren Herbert Anzengruber und Norbert Leutner ist in Planung.
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Der Ötlingbühel
An der Stelle, wo sich die Landzunge von Osten nach Norden biegt, befindet sich der Ötlingbühel (Ecklingbühel) mit der Bahnhaltestelle Hallstatt.
Der ca. 300 m und 60 m breite Landstreifen besteht aus drei hintereinander liegende Hügeln, dessen grasbesetzte höchste Punkte sich durchschnittlich 20 m über dem Seespiegel befinden. Auf der Nordostseite fällt dieser felsige Landstreifen steil zum See ab. Zwischen den baumbestandenen Hügeln und den Senken wachsen Fichten und niederes Strauchwerk.
Die Schifflandestelle befindet sich auf der Südseite der Hügelgruppe am Beginn einer flachen Bucht. Ein ansteigender Weg führt in wenigen Minuten zur Bahnhaltestelle. Im flachen Bereich der abgesperrten Landzunge, direkt hinter dem Schiffsteeg, sind die Bauüberreste einer ehemaligen Werft sichtbar.
Hinter dem dritten bzw. nordöstlich gelegenen und etwas niederen Hügel steht ein Wohnhaus, welches im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Das Haus hat mehrere Namen wie „Villa Eckl“, „Ötzl“ oder am gebräuchlichsten „Engländervilla“. Das Haus sowie die weitere Umgebung ist ähnlich wie beim Schloss Grub mit einen hohen Drahtzaun umgeben. Das ganze Areal ist, wahrscheinlich begünstigt durch die sonnige und geschützte Lage, seit dem Neolithikum besiedelt. Früher war dieses Areal vermutlich ohne Baumbestand.
Der Ötlingbühel (Ecklingbichl) bei der Bahnhaltestelle Hallstatt ist aus archäologischer Sicht höchst interessant!
Prähistorische, römische und mittelalterliche Funde
Insgesamt wurden im Bereich von Ötlingbühel vermutlich drei 4.500 Jahre alte Steinbeile gefunden. Eines davon aus grünlichen Serpentin lag in geringer Tiefe bei der Bahnhaltestelle, ein weiteres im sogenannten „Wehrgraben“, ebenfalls in der Nähe der Bahnstation. Ein drittes, großes Stein- oder Serpentinbeil fand man in der Nähe der Engländervilla.
Für alle drei neolithischen Artefakte ist der genaue Fundort nicht genau bekannt. Zwei der Stein- bzw. Serpentinbeile sind nicht mehr auffindbar. Die Umstände über den Verbleib der Beile sind mysteriös. Diese prähistorischen Werkzeuge fand der Obertrauner Heimatforscher und Schriftsteller Matthias Kirchschlager. Er gab diese dem Hallstätter Museum und hat später die Artefakte später zwecks Fotoaufnahmen ausgeliehen. Dann wurden die Steinbeile angeblich im Haus des Finders gestohlen und sind bis heute verschollen.
Zu den steinzeitlichen Funden gehören weiters ein Stück Hornstein sowie schwarzgraue Scherben.
In der Nähe der Bahnstation wurde ein Fragment eines keltischen Kammstrichtopfes gefunden. Solche meist mit Graphit versetzten Keramiken waren typisch für die späte Keltenperiode (Latene D), welche von 100 v. Chr. bis zur Zeitenwende reicht. Das Keramikstück könnte von der Dammwiese oberhalb vom Hallstätter Salzberg stammen.
Beim Bau der neuen Bahnhaltestelle in den Jahren 1958/59 wurden römische Tonscherben, Glas und Eisenfragmente gefunden. Auch eine frührömische Bronzefibel kam zum Vorschein. Die Funde deuten auf eine kleine Ansiedlung im 1./2. Jahrhundert hin. Früher glaubte man, die römischen Funde stammen aus Hallstatt, welche mit Gartenerde zwecks Bodenverbesserung über den See transportiert wurden.
Auf einen nicht genau definierten Platz wurde etliche Scherben ausgegraben, welche vermutlich aus dem frühen Mittelalter stammen. Laut Dr. Morton handelte es sich um sogenannte hochmittelalterliche Hausruckkeramik.
Es ist weiters nicht mehr feststellbar um welche Art von Scherben es sich handelt, welche angeblich um 1980 von deutschen Urlaubern in der Nähe der „Engländervilla“ gefunden und verschleppt wurden.
Am ostseitigen Abhang des ersten (südseitigen) Hügel unmittelbar oberhalb dem Bahngebäude erkennt man die Reste einer groben Steinmauer. Auf der Südseite vom zweiten Hügel und dritten Hügel ist ebenfalls der gerade Verlauf einer Steinmauer zu erkennen. Es dürfte sich hier um eine alte Wegebegrenzung handeln. An mehreren Stellen sind Verebnungszonen sichtbar, welche auf Grabungen hindeuten.
Auch im Bereich vom naheliegenden Schloss Burgau wurden Anfang des 20. Jhd. einige urnenfelderzeitlichen Artefakte gefunden.
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Dramatisches Seeunglück
In der Nähe bzw. südlich dieses Schlosses befindet sich direkt am See ein steinerner Gedenkstein für neununddreißig ertrunkene Menschen. Diese Katastrophe passierte am 22. März 1822. Obertraun hatte damals noch keinen eigenen Friedhof und so wurden die Verstorbenen per Schiff nach Hallstatt transportiert. Bei der Rückfahrt kamen die Fuhren in einen fürchterlichen Orkan, wobei die meisten Schiffe kenterten. Ganze Familien fanden im aufgepeitschten und eiskalten Wasser den Tod.
An dieser gefürchteten Stelle in der Nähe vom Erinnerungskreuz, aber auch beim Schloss Grub, sind später noch weitere Menschen ertrunken. (Siehe auch im Internet "Unwetter am Hallstättersee").
Bild 1: Dieses Gedenkkreuz in der Nähe vom Schloss Grub erinnert an die Katastrophe.
Bild 2: Stürme am Hallstättersee sind selten, aber dann umso gefährlicher.
Bild 3: Erinnerungstafel an die am 20. März 1822 neununddreißig ertrunkenen Menschen.
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Höhlen im Sarsteingebirge
In den Wänden vom Grubberg in 815 m Seehöhe existiert eine Höhle, welche schon im 19. Jahrhundert entdeckt wurde. Das sogenannte Kirchschlagerloch (Kar. Nr. 1611/6) hat eine Länge von 166 m und einen Höhenunterschied von – 26 m. Die naturwissenschaftlich interessante Höhle ist nur mehr wenigen Einheimischen bekannt.
Es gibt noch weitere Höhlen auf der Seeseite vom Sarsteingebirge. Am bekanntesten ist dabei die "Sarsteineishöhle" (Kat. Nr. 1611/18) in 1.681 m Seehöhe. Diese schwer zugängliche Höhle hat eine vermessene Länge von 938 m und eine Höhendifferenz von 140 m. Durch einen fast 17 m breiten Eingang erreicht man kurz darauf eine 24 m breite und 8 m hohe Halle. Etwas weiter bergwärts erreicht man eine 50 m lange, spiegelblanke Eisfläche. Noch weiter im Berginneren kommt zu einen weiteren großen Hohlraum von 30 m Länge und 15 m Höhe. Verschiedene Seitengänge mit starker Wetterführung weisen auf noch unbekannte Fortsetzungen hin.
Besonders interessant ist auch das „Windloch im Sarstein“ (Kat. Nr. 1611/8) in 925 m Seehöhe. Der Zugang zum sehr niedrigen Eingang verlangt etwas Klettererfahrung. Aus dieser derzeit 306 m langen Höhle rinnt manchmal ein Bach heraus und bildet dann zwischen Wasserfallgraben und Geiergraben einen schönen Wasserfall.
Erwähnenswert ist auch die „Eisgrubeneishöhle“ (Kat. Nr. 1611/39) in 1.695 m Seehöhe. Ein Teil vom vorhandenen Höhleneis hat ein Alter von mindestens 5.120 Jahren.
In einigen weiteren Höhlen im Sarsteingebirge fand man Knochen von Braunbären und vom Steinbock. Manche der Karstbjekte sind aus historischen Gründen interessant, wie beispielweise die ehemaligen "Pfaffenlöcher" bei Obertraun (Geheimprotestantismus).
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Der Ostuferwanderweg
Von Nordende des Hallstättersee führt ein kombinierter Wander- und Radfahrerweg nach Obertraun. Dieser rund 16 km lange, im Jahre 1986 errichtete Ostuferwanderweg schlängelt sich fast immer am See entlang. Der botanisch lehrreiche Weg hat nur wenige Höhenunterschied und ist damit auch für Familien bestens geeignet. Die Strecke wird auch von Radfahrern gerne benützt, wobei diese teilweise eigene Wegabschnitte zur Verfügung haben.
Von der Ortschaft Steeg (Gemeinde Bad Goisern) ausgehend kommt man beim sagenumwobenen Arikogel vorbei. In dessen Inneren verbirgt sich ein Stollensystem, wo vor Jahrhunderten nach Erzen wie Blei und Kupfer geschürft wurde. Auf der Südseite von diesen Kogel entdeckte man ein reiches römisches Frauengrab und auf der Anhöhe wurde ein Goldschatz gefunden. Der äußerst wertvolle Schmuck wurde vor rund 3.200 Jahren (Urnenfelderzeit) vergraben.
Bild 1: Winterzauber entlang vom Ostuferwanderweg zwischen Obersee und Bahnstation Hallstatt.
Bild 2: Frühling entlang des 16 km lange Ostuferwanderweg im Bereich der Ortschaft Obersee.
Bild 3: Seit 1877 besteht eine Haltestelle mit Anschluss an den internationalen Fernverkehr.
Unterwegs hat man die Möglichkeit zur Einkehr in das Gasthaus „Seeraunzn“ in der Nähe der Bahnhaltestelle Obersee. Vor der 3 km entfernten Bahnhaltestelle Hallstatt erreicht der Ostuferwanderweg seinen Höhepunkt. Da geht es entlang mehrerer Brücken unterhalb vom Eisenbahntunnel direkt am steilen Seeufer entlang. Der Hallstättersee ist in diesem Bereich bis zu 125 m tief.
Kurz darauf erreicht man die Bahnhaltestelle Hallstatt. Dem Besucher bietet sich ein einmaliger Blick zum 1 km entfernten Weltkulturerbeort. Es besteht seit 1881 eine ständige Schiffsverbindung. Die Reste der Schiffswerft befinden sich unmittelbar hinter der Schiffsanlegestelle.
Der nachfolgende Ostuferwanderweg bzw. private Fahrstraße ab der Bahnhaltestelle Hallstatt in Richtung Südosten führt nach Obertraun. Diesen lieblichen Ort mit Bahnhof, Ausgangspunkt zu den berühmten Dachsteinhöhlen, erreicht man nach weiteren 3 km.
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Aktuelle Situation und Zukunftsperspektiven
Die ÖBB plant, die desolate Haltestelle Hallstatt zu erneuern und den Gegebenheiten eines Weltkulturerbes anzupassen. Täglich benutzen auch viele Gäste den Zug, um anschließend mit dem Linienschiff nach Hallstatt zu fahren. Auch der beliebte Ostuferwanderweg führt direkt an der Bahnhaltestelle vorbei. Über den Bau von einem Restaurant im Bereich der Schiffstation und eventueller Verlegung des Landeplatzes wird derzeit heftig diskutiert.
Was in Zukunft hoffentlich bleiben wird, ist die einmalige Natur- und Kulturlandschaft und der wunderschöne Blick über den See nach Hallstatt.
Bild 1: Die 1 km lange Schiffsüberfahrt von der Bahnhaltestelle nach Hallstatt ist auch im Winter ein Erlebnis.
Bild 2: Diesen märchenhaften Ausblick haben die Menschen, welche den Ostuferwanderweg benutzen.
Bild 1: Der Ostuferwanderweg in der Nähe der Bahnhaltestelle Hallstatt ist im Winter teilweise gesperrt.
Bild 2: Deutlich sieht man, wie sonnenbegünstigt der Standort beim Öttlingbühel (Engländervilla) ist.
Bild 3: Auch im Winter kommen Gäste per Bahn nach Hallstatt. Der Ostuferwanderweg führt hier vorbei.
Bild 1: Der Ostuferwanderweg im Bereich des Gasthofes "Seerauzn" bzw. Bahnhaltestelle Obersee-Gosau
Bild 2 : Der eindrucksvolle Weg zwischen Eisenbahntunnel und See vor der Bahnhaltstelle Hallstatt.
Bild 3: Der Ostuferwandweg kurz vor Obertraun ist eine private Fahrstraße. Zum Bahnhof sind es 1 km.
Bild 1: Der Ostuferwanderweg bzw. Strasse zwischen Bahnhaltestelle Hallstatt und der Ortschaft Obertraun.
Bild 2: In der Nähe befindet sich das Schloss Grub (Privatbesitz). Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1995.
Bild 3: In Obertraun endet bzw. beginnt der Ostuferwanderweg bzw. auch beliebte Radfahrweg.
* * * * * Alle Aufnahmen stammen vom Verfasser * * * * *
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